Schermbeck Bei den tropischen Temperaturen der letzten Tage kommt ein Angebot des Wassersportvereins gerade recht. Für Kinder wird ein Ferienkurs angeboten zur Verbesserung der Schwimmtechniken angeboten. In vier Gruppen werden insgesamt mehr als 30 Kinder jeweils zehn Tage lang von den Schwimmmeistern Thomas Melenberg (Foto) und Philipp Nuyken betreut. Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs war das „Seepferdchen“. Kursinhalte sind unter anderem das Gleiten, Tauchen in spielerischer Form. Darin wird die Technik des Brustschwimmens und des Rückenschwimmens vermittelt, Streckentauchen, Tieftauchen, Springen vom Beckenrand oder Startblock und die Kondition wird aufgebaut. In der Regel wird im Rahmen der zehntägigen Betreuung erreicht, dass die Kinder ein weiteres Schwimmabzeichen erwerben können. Foto: Helmut Scheffler
Ferienspaß im Schermbecker Hallenbad
Schnaps zur Belohnung für einen schmucken Kranz
Die Altschermbecker Königin Martina Alberding-Steinkamp strahlte heute Abend, als die Nachbarn ihr einen Kranz vor die Haustür am Lönsweg 12 hängten. Sie hatte mehr Glück als das Ehepaar auf der anderen Straßenseite, bei dessen Silberhochzeit vot drei Wochen die Grün-Binder die Reihenfolge von Binden und Schnapstrinken offensichtlich mächtig vertauscht hatten, denn als der Kranz fertig war, stellten die kritischen Nachbarn auch ohne besondere floristische Kenntnisse fest, dass das Tannengrün verkehrtherum gebunden worden war.
Das blieb der Königin Martina erspart, weil diesmal die richtigen Leute am Werk waren. Als Dankeschön gab`s flüssige Kost aus dem “Schnapsi-Taxt” der Königin, die beim Ausschenken von ihren beiden Töchtern Tine (links) und Britta (rechts) untesrtützt wurde. H.Sch.
Heimatverein Weselerwald: Beitrag wurde bar kassiert
Bürgermeister Mike Rexforth gehört nun zum Weselerwalder Heimatverein
Schermbeck Auf einem Kellnerblock hatte Bürgermeister Mike Rexforth während des letzten Weselerwalder Schützenfestes seinen Willen schriftlich bekundet, Mitglied des Heimatvereins Weselerwald und Umgebung werden zu wollen.
Der Vorstand heftete das Beitrittsgesuch sorgfältig ab und setzte es am Dienstag in die Tat um. Ein vierköpfiges HV-Team um die Vorsitzende Maike Beckmann besuchte den Bürgermeister im Rathaus. Kassierer Karl Westerhuis zeigte dem Bürgermeister sein schriftliches Beitrittsgesuch und kassierte gleich den Jahresbeitrag in Höhe von sechs Euro ein.
Mike Rexforth ist nicht der erste Bürgermeister im Weselerwalder Heimatverein. Als Bürgermeister setzte sich der Dämmerwalder Wilhelm Cappell sehr für die Gründung des Heimatvereins ein. 100. Mitglied wurde später Cappells Nachfolger Ernst-Christoph Grüter.

„Die Präsenz des Bürgermeisters und der beiden Altbürgermeister gibt den Vereinsmitgliedern das positive Signal, von der Schermbecker Politikspitze wahrgenommen zu werden und stärkt das Zugehörigkeitsgefühl zu Schermbeck“, freute sich Maike Beckmann über Rexforths Mitgliedschaft.
Als neues Mitglied wird Rexforth am Mittwoch nach Kilian an einer Veranstaltung des Heimatvereins teilnehmen. Die Abfallentsorgungsanlage Asdonkshof, die den Schermbecker Müll und den Grünschnitt verarbeitet, soll besichtigt werden.
Mike Rexforth und Ernst-Christoph Grüter begleiteten am Dienstag die Weselerwalder Delegation noch zu einer Besichtigung des Rathausumfeldes und des Mühlenteiches. Dort teilte der stellvertretende HV-Vorsitzende Heinz-Erich Ohletz dem Bürgermeister mit, dass inzwischen Katrin und Frank Herbrechter sowie Bettina und Holger Cappell ebenfalls die Vereinsmitgliedschaft beantragt haben. H.Sch.
Motorisierte Bienen in der Uefter Widau
Stefan Heier lädt zu einem bundesweiten Ape-Treffen ein
Schermbeck Auf italienischen Straßen gehören Dreiradfahrzeuge zum Alltagsbild. Hierzulande sind sie eine ausgesprochene Rarität. In der Zeit vom 24. bis 26. Juli ändert sich das Bild auf den Straßen im Schermbecker Ortsteil Uefte. Auf dem Gelände der Kolpingbegegnungsstätte in der Widau werden wieder zahlreiche Dreirad-Fahrzeuge aus ganz Deutschland erwartet.
Die Besitzer der Vespacars, die in Italien „Ape“ (= Biene) genannt werden, folgen der Einladung des Schermbeckers Stefan Heier, der selbst seit zwölf Jahren Besitzer eines hellblauen Vespacars ist. Das zwölf PS starke Fahrzeug stammt aus dem Jahre 1989, gehört daher noch zu den jüngeren Ausführungen im Pulk der Fahrzeuge, die jetzt nach Schermbeck kommen.

„Gäste sind als Zuschauer herzlich willkommen“, lädt Stefan Heier die Bevölkerung in die Widau ein. Am Samstagnachmittag sind die Fahrzeuge nach einer um 10 Uhr beginnenden Ausfahrt ab 15 Uhr alle dort versammelt. Das Thema dieses Jahres wird „unter Strom stehen“ heißen. Um etwa 15 Uhr werden der Eiswagen und vom RWE eine „Back-Ape“ kommen. An der Back-Ape werden frische Waffeln gebacken und kostenlos verteilt. Das leuchtend blaue Fahrzeug ist ein Piaggio Ape, das zu einer mobilen Backstube auf drei Rädern umgebaut wurde und in diesem Jahr deutschlandweit unterwegs ist. Während die Waffeln in der Widau gebacken werden, haben die Besucher Gelegenheit, sich über die neuesten Produkte des RWE und über Energielösungen zu informieren.
Wer Versicherungsfragen klären möchte, kann sich am HUK- Infostand beraten lassen. „Ansonsten werden viele Benzingespräche geführt und Freundschaften weiter ausgebaut“, freut sich Stefan Heier auf das Treffen in der Widau. H.Sch.

11. und 12. Juli: Treffen der Kreidler & Moped IG im Ramirez
Dirk Wilke freut sich: Voranmeldungen aus Holland und Belgien, aus der Eifel, aus dem Schwarzwald und aus dem hohen Norden haben ihr Kommen angekündigt.
Schermbeck Mopeds, Mokicks, Mofas, Leichtkrafträder – alles von 50 bis 80 ccm Hubraum findet sich am Wochenende vom 11. und 12. Juli 2015 im und vor dem Saal der Ramirez-Gastronomie in Schermbeck in der Maassenstraße 84 ein.
Nostalgiker kommen ebenso auf ihre Kosten wie Fans der gepflegten Innovation. Kreidler – das ist ein Lebensgefühl, eine Haltung. Und das bereits seit den 1960er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Genauso schreibt das zweirädrige Schmuckstück auch heute noch immer wieder neu Geschichten von Unabhängigkeit, Freiheit und Coolness.
Das Kreidler-Wochenende im Ramirez dient dem Austausch unter Kreidler- und Moped-Freunden aus Deutschland und Europa. Viele Anmeldungen liegen schon vor. Im Saal wird es einen privaten Teilemarkt und eine große Ausstellung geben. Historische Schätzchen, die viele noch aus ihrer Jugend kennen oder von Retro-Fotografien, können von 9 bis 16 Uhr am Samstag bewundert werden.

Als Gast wird der letzte Geschäftsführer der Firma Kreidler, Rudolf Scheidt erwartet. Auch Frank Stegemann, Mitarbeiter des Kraftfahrzeugbundesamtes ist als Experte Ansprechpartner während der Ausstellung. Dirk Wilke, Gründungsmitglied der Schermbecker IG, steht ebenfalls mit Informationen rund um Fragen zur Schnapsglasklasse der Zweiräder bereit. Und natürlich wird auch gefeiert werden: auf der Kreidler-Party im Saal mit Musik und Getränken.
Das Team der Ramirez Gastronomie wird die Fan-Gemeinde während des gesamten Wochenende mit kulinarischen Leckerbissen verwöhnen und für das Wohl der Gäste sorgen. Und das bedeutet: Feiern unter Gleichgesinnten. „Auch im Nachkriegs-Dorsten gab es eine rührige Moped-Szene“, so Kreidler-Fan Manfred Hürland von der Volksbank Dorsten. Und auch in Schermbeck wurde auf den schnittigen Zweirädern durch die Gegend geknattert, denn auf dem Land musste man motorisiert sein, um am Leben teilzuhaben.

Die Kreidler & Moped IG plant am Sonntag, 12. Juli 2015 um 12 Uhr eine Ausfahrt, geführt von Dorstens Altbürgermeister Lambert Lütkenhorst durch Schermbeck, Dorsten und die Herrlichkeit Lembeck. Treffpunkt ist der Ramirez-Saal um 11 Uhr. Die Teilnehmerzahl an dieser etwa zweistündigen Sternfahrt ist begrenzt. Anmeldungen werden im Ramirez, am Kreidler-Stand während der Ausstellung am Samstag oder über Facebook bei Lambert Lütkenhorst direkt angenommen. Zugelassen sind Fahrzeuge ab 40 km/h. Eine exzellente Gelegenheit, um gemeinsam das Kreidler-Lebensgefühl heraufzu beschwören und schöne Geschichten auszutauschen für alle, die nicht nur Benzin im Blut, sondern auch gerne Fahrtwind um die Nase haben. Samstag, 11. Juli 2015 ab 9 Uhr Sonntag, 12. Juli 2015 ab 11 Uhr Ramirez Gastronomie Dirk Zerressen Maassenstraße 84.


Nur weiches Holz ist für den Altschermbecker Vogel erlaubt
Der Uefter Werner Steinkamp hat den Vogel für die Altschermbecker Kiliangilde gebaut
Altschermbeck Der Vogel, den die Altschermbecker Kilianer am kommenden Montag auf der Vogelrute bei Große-Ruiken an der Erler Straße in seine Einzelteile zerlegen, um zum Schluss einen neuen König zu haben, wurde in Hinteruefte gebaut.
Für den gelernten Tischler Werner Steinkamp, der als Gebäudebewirtschafter bei der Essener Erdgastransportfirma „Open Grid Europe“ arbeitet, ist es in diesem Jahr der zwölfte Vogel, den er für die Kiliangilde Altschermbeck bislang hergestellt hat. Zuvor hatte er für die Uefte-Overbecker Trachtenschützengilde einen Vogel gebaut, den König Manfred Gaffke 1999 für die Gilde besorgen musste. Beim befreundeten Werner Steinkamp fand Gaffke offene Ohren für sein Anliegen.
Im benachbarten Königreich der Altschermbecker Kilianer sprach es sich schnell herum, dass die Uefter bald einen hauseigenen Vogel haben würden. Und da die Kilianer wiederholt Stress mit ihrem vorherigen Vogelbauer hatten, orderten sie ebenfalls einen Vogel für die 1877 gegründete Gilde.
Da Werner Steinkamp kein gelernter Vogelbauer ist, wurde ihm erst ein Probevogel abverlangt. Das war auch gut so. Denn der erste Vogel, den Steinkamp aus voll verleimten Platten hergestellt hatte, war so robust, dass er sich 2002 beim Probeschießen beider Gilden auf dem Hof von Josef Balke erst in der Dunkelheit geschlagen gab, nachdem er zuvor pausenlosen Dauerbeschuss aus zwei Flinten ausgehalten hatte.
„Beim nächsten Versuch habe ich etwa zwei Drittel der Leimholzplatten durch Massivholz ersetzt“, beschreibt Werner Steinkamp die Konsequenzen aus dem allzu kernigen Prototyp. Weymuthkiefer aus dem Sauerland diente zum Aufbau des neuen Vogels.

Als im Juli 2004 Martin Stroetzel um 16.07 Uhr auf Große-Ruikens Vogelrute den letzten Rest des Vogels von der Stange holte, hatte Werner Steinkamps erster Vogel ausgedient. Seither baut Steinkamp regelmäßig den Altschermbecker Vogel. Im Mai kommen Oberst und Major nach Hinteruefte, um den neuen Vogel offiziell zu bestellen. Danach besorgt Werner Steinkamp das erforderliche Holz.
Beim Bau des Vogels in der eigenen Werkstatt muss Werner Steinkamp einige Auflagen beachten. Es darf nur Weichholz von Pappeln, Weymuthkiefern, Fichten oder Tannen verwendet werden. Da nur astfreies Holz verarbeitet werden darf, entfällt Holz von Fichten und Tannen. Steinkamp entschied sich für die Weymuthkiefern. Die Verankerung der Einzelteile am Rumpf darf nur durch Holzdübel geschehen.
Viel Arbeit ist erforderlich, bis aus einem Holzrohling ein schmucker Vogel entstanden ist. Der fertige Vogel ist 70 cm hoch, besitzt ein Gewicht von etwa dreizehn Kilogramm und eine Spannweite von 1,25 Metern. Das schicke Aussehen des Vogels verleiht Werner Steinkamps Frau Monika mit einem Anstrich. In diesem Jahr weist der Vogel eine Neuerung auf. Auf der Rückseite der Flügel hat Steinkamp die Namen des Altschermbecker Königs Markus Fasselt und der Königin Martina Alberding-Steinkamp, seiner Schwägerin, eingraviert.
Als gestern Abend die Vogelstange hergerichtet wurde, hat Werner Steinkamp getestet, ob die Befestigungsöffnung am Vogel mit jener an der Vogelstange übereinstimmt. Danach wurde der Vogel in die Obhut der Familie Große-Ruiken übergeben. Von dort wird der Vogel um 9.15 Uhr am kommenden Montag von Vorstandsmitgliedern der Kiliangilde abgeholt und vor dem Eintreffen des Bataillons an der Vogelstange montiert. H.Sch.
Kaiserschüppe für den Schüppen-Kaiser Günther Beck
Günther Beck wird am Samstagabend beim Zug von der “Schermbecker Mitte” zum Ehrenmal am Rathaus ganz besonders auffallen. Er trägt dann die Kaiserschüppe, die ihm in dieser Woche vom Schüppenschützen-Präsidenten Thomas Heiermann am Waldweg überreicht wurde. Beck, der Schüppenkönig des Jahres 2010, ist nach Harry Daunheimer (2004) und Peter Francesconi (2009) der dritte Kaiser der Schüppenschützen. H.Sch.


Schermbecker Schüppenschützen verschenken Schnaps
Der Name “Schüppen-Mexikaner” lässt ahnen, dass hinter dem Schnaps der Schermbecker Schüppenschützen etwas Scharfes steckt. Es sind nicht die 14 Prozent Alkohol, sondern der Pfeffer, der den Schnaps zu einem Brenner auf der Zunge und in der Kehle werden lässt. 600 Flaschen wurden vom Schüppen-Präsidenten Thomas Heiermann und vom Schüppenkönig Kevin Lützler (im Foto von rechts) in kleine Flaschen abgefüllt. Beim Umzug am Sonntag verschenken die Schüppenschützen diese kleinen Flaschen an die Zuschauer.
Die Schüppenschützen verschenken in jedem Jahr irgendetwas. Im letzten Jahr verteilten sie Postkarten mit Szenen ihres Kalenders. Rosen gab es in einem anderen Jahr. Einmal freuten sich die Kinder besonders, weil Plastikschüppchen verteilt wurden. Der Kümmerling, der in einem weiteren Jahr verschenkt wurde, war eher etwas für die Väter. H.Sch./ Foto: Helmut Scheffler
„Löschen, retten, bergen“ und „Kilian feiern“
Kilian-Schützenfest (heute geht`s los)
Schermbeck Wie ein gewaltiges Räderwerk arbeiten in beiden Kilianer-Königreichen seit mindestens einer Woche viele Personen daran, dass den Besuchern des in der weiten Region einmaligen Doppelschützenfestes Feiern in „Ordnung, Einigkeit und Frohsinn“ beschert werden.
Neben den Offizieren, die im Wald Maiengrün für den Straßenschmuck und fürs Schmücken der Festzelte auf dem Rathausplatz (hüben) und an der Freudenbergstraße (drüben) geschlagen haben, neben den Vorstandsfrauen, die ihren Männern bis zu einem Dutzend weiße Hemden zum Wechseln gebügelt haben, neben Nachbarn, die Kränze für die noch amtierenden Majestäten gebunden haben, waren auch zwei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz, um Schermbeck ein grün-weißes Kilian-Outfit zu verleihen.
Bereits am Dienstag hat der von Christoph Loick geleitete Löschzug Schermbeck die grün-weißen Fähnchengirlanden im rheinischen Schermbeck aufgehängt. Der Fähnchenschmuck reicht von der Mühlenbachbrücke in der Nähe des Rathauses bis hin zum „Rheinisch-Westfälischen Hof“. Dass die Schermbecker dabei sogar teilweise auf dem Territorium des Altschermbecker Königs Markus Fasselt Fähnchen aufhängen, werden die Besucher kaum bemerken. Aber die rheinischen Kilianer hängen zwischen Grüter und Leers mit unverhohlener Freude Fähnchen auf und rufen dabei auch 138 Jahre nach der Gründung der Kiliangilde Altschermbeck noch in Erinnerung, dass die „Dörfler“ im ehemals westfälischen Altschermbeck schon fröhlich mit den rheinländischen Kilianern feierten, bevor die Dörfler 1877 ihre eigene Gilde gründeten.
In Höhe der „Kilian-Apotheke“, als etwa 70 Meter jenseits der Schermbeck-Altschermbecker Grenze, endet die Toleranz des Altschermbecker Löschzuges gegenüber der Grenzverletzung ihrer rheinischen Kollegen endgültig. Spätestens ab dem Hotel „Zur Linde“ beginnt ihr Zuständigkeitsbereich. Gestern Abend schmückte der von Martin Wilsing geleitete Löschzug Altschermbeck die Schlossstrasse und die Freudenbergstraße bis zum Festplatz. Der stellvertretende Löschzugführer Martin Schulze will dabei beobachtet haben, dass in Höhe des Kreisverkehrs der heilige Kilian einen Moment lang zufrieden gelächelt hat, zumal der Altschermbecker Thron sein Umfeld schon vor Tagen fein herausgeputzt hatte. Während die Wehrleute die Fähnchen aufhängten, drangen die Marsch-Klänge durchs Fenster ihres Gerätehauses, in dem die Blaskapelle „Einklang“ für die Umzüge am Sonntag und Montag probte.
„Die Kirche muss im Dorf bleiben“, stellen die Altschermbecker Wehrleute resolut fest. Um das zu verdeutlichen, wurden im Jahre 2005 erstmals drei Altschermbecker Kilian-Fahnen am Kirchturm aufgehängt. Sie zeigten nach Norden, Osten und Süden auf Gebiete ihres eigenen Königreiches. Das vierte Fenster auf der Westseite blieb frei, bot es doch lediglich den Blick auf „Feindesland“. Die Idee des Kirchturmschmückens fanden die Schermbecker Kilianer so gut, dass die beiden Präsidenten verabredeten: Die Schermbecker dürfen ihre Fahne aus dem Westfenster der Ludgeruskirche hängen lassen.
Heute Abend stehen Feuerwehrleute mit ihren Fackeln am Schermbecker Ehrenmal, wenn Präsident Rainer Gardemann einen Kranz zu Ehren der gefallenen und vermissten Kilianer niederlegen wird.
Die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr ist nicht nur durch den Gahlener Löschzug gesichert, sondern auch an allen Tagen dadurch, dass jeweils neun Wehrleute in Schermbeck und Altschermbeck ihren Durst mit Wasser löschen. H.Sch.
Welche Krawatte trägt man als Bürgermeister?
Ein Bürgermeister wie Mike Rexforth (r.), der in Schermbeck wohnt und arbeitet, aber seit seiner Jugendzeit – geprägt durchs Elternhaus – ein waschechter Altschermbecker Kilianer ist, trägt am besten zu Kilian eine neutrale grüne Krawatte. Das wiederum gefiel der Schermbecker Kiliangilde nicht so recht. Am Samstagabend vor dem „Großen Zapfenstreich“ überreichte Präsident Rainer Gardemann dem Bürgermeister eine Krawatte der Schermbecker Gilde, die der Bürgermeister sofort anziehen musste. Solche Probleme hat der stellvertretende Bürgermeister Michael Fastring (l.) nicht. Als Gahlener kann er es sich erlauben, sogar ohne Krawatte in Gahlen-Nord zum Schützenfest zu erscheinen. H.Sch.
Glückwunsch für das Schermbecker Silber-Königspaar
Als Samstagabend vor dem “Großen Zapfenstreich” der Schermbecker Schützenpräsident Rainer Gardemann verschiedene Ehrungen vornahm, da befand sich unter den Gästen auch das Silberkönigspaar Siegfried Mika und Brigitte Janßen.

Hier eine erinnerung an das Jahr 1990: Auf der Vogelrute am Waldweg begannen die Schermbecker Kilianer nach einer kräftigen Stärkung während des Schützenfrühstücks um 11 Uhr das Vogelschießen, das von Johannes Hoppius und Erich Rütter geleitet wurde. Besonders treffsicher erwies sich der „Schoel-Clan“. Holger Schoel holte die Krone aus luftiger Höhe herunter, Ingo Schoel den rechten Flügel und Torsten Schoel nacheinander den linken Flügel und den Kopf. Harald Daunheimer bekam das Zepter, Gisbert Heckmann den Reichsapfel.
Um 13.30 Uhr eröffnete Präsident Reiner Horstkamp mit der Jagdflinte das Schießen auf den Rumpf, das sich unerwartet lange hinzog. Das Isselburger Blasorchester und das Tambourkorps Schermbeck unter Leitung von Heiner Overkämping hielten die Wartenden bei guter Laune, deren Begeisterungsrufe trotz drückender Schwüle immer lauter erklangen.

Zum „harten Kern“ gehörten Heiner Verwaayen, Bruno Schmitjes, Rainer Schoel, Gerd Nuyken, Dieter Grebenstein, Siegfried Mika und Bernhard Berger. Um 14.40 Uhr wurde der 35-jährige Heizungsbaumeister Siegfried Mika neuer König.. Drei Stunden später wurden er und seine Mitregentin Brigitte Janßen auf der Festwiese am Ehrenmal (heute Rathaus) gekrönt. H.Sch./Foto: Helmut Scheffler
Sonnenblumen für Königin Martina von den Regenbogen-Kindern
Beim Frühschoppen im Altschermbecker Festzelt gratulierten heute Mittag die „Regenbogen“-Kinder der Ludgerus-Kindertagesstätte am Heggenkamp ihrer Erzieherin Martina Alberding-Steinkamp, die noch bis Montagnachmittag als Königin an der Seite von Markus Fasselt im Altschermbecker Königreich regiert.
Die Kinder brachten Sonnenblumen ins Zelt und machten so den Regen vor dem Zelt erträglicher. Zur Belohnung gab es Süßigkeiten für die Kinder und eine Freikarte fürs Karussell auf dem Kirmesplatz. Für die Erwachsnen gab es Sekt. H.Sch./Fotos: Helmut Scheffler
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50 Jahre verstrichen – der Regen aber blieb
Irgendwie hat Walburga Dahlhaus Pech. Als sie vor 50 Jahren an der Seite von Richard Hater den Altschermbecker Thron bestieg, da regnete es in Strömen (siehe den Bericht unten). Als sie heute als Goldkönigin mit von der Partie war, da regnete es schon wieder, nicht nur am Ehrenmal, sondern auch am Nachmittag beim Umzug. H.Sch./Foto: Helmut Scheffler

Vor 50 Jahren fiel beim Schießen sehr viel Regen
Kilianer ließen sich durch schlechtes Wetter aber nicht entmutigen
Am Schützenfest-Sonntag des Jahres 1965 blieben die Schützen noch vom Regen verschont. Die Fotos, die am 12. Juli 1965 in der Dorstener Zeitung erschienen, zeigen die Majestäten Hermann Vengels /Anneliese Hutmacher (hüben) und Franz Hegemann/ Hildegard Schmeing ohne Regenschirme. Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter völlig geändert.

Alles sah am Kilians-Montag des Jahres 1965 danach aus, als würde das Fest buchstäblich ins Wasser fallen. Trotz des wolkenbruchartigen Regens fanden sich die Mitglieder beider Gilden in den Festzelten ein, um zu beratschlagen, wie man trotz des widerwärtigen Wetters das Schießen durchziehen könnte.

Eine Lokalzeitung schrieb damals: „Im Zelt der Altschermbecker Schützen fand sich schnell der Generalstab zusammen und sorgte für die Lösung, die die Durchführung des Zeitplanes ermöglichte. Ein Einsatzkommando zog eine große Zeltplane über den Schießstand an der Vogelrute, so dass die Schützen wenigstens, ohne vom Regen behindert zu werden, ihre Schüsse auf den Königsvogel abgeben konnten.“ Mit Kleinbussen wurden die Schützen, die Kapelle und etliche Schaulustige vom Festzelt zur Vogelrute gebracht. Die Bergwerkskapelle hielt die Besucher ebenso bei guter Laune wie der Marler Fanfarenzug. Gegen 14.10 Uhr gelang Richard Hater der Königsschuss.

In Schermbeck, wo die Schützen mit ähnlichen Witterungsproblemen zu kämpfen hatten, dauerte es bis gegen 16 Uhr, bevor Rainer Schoel den letzten Rest. des Vogels von der Stange holte.
Beim Umzug hatte der Regen nachgelassen, sodass die Majestäten hüben und drüben in offenen Kutschen durch den Ort fahren konnten. H.Sch.
Kilianer feierten gemeinsam Gottesdienst
Nach durchzechter Nacht hätte mancher Schütze am Sonntag sicherlich ganz gerne ausschlafen wollen. Aber es gehört zur Tradition der Altschermbecker Kilianer, dass sie den zweiten Schützenfesttag mit einer Messe beginnen.
In der Ludgeruskirche wurden gestern die Plätze knapp, weil auf Wunsch der Schermbecker Majestäten eine Abordnung der Mühlenteich-Kilianer an der Messe teilnahm, die von Pastor Xavier Muppala geleitet, von den Kilianern mitgestaltet und von der Blaskapelle „Einklang“ musikalisch untermalt wurde. Fahnenabordnungen beider Gilden standen im weiten Halbrund im Altarraum.
„Von den ursprünglichen Aufgaben der Schützen ist heutzutage nicht mehr viel geblieben“, stellte Pastor Muppala in seiner Predigt fest. Heute komme der Feind eher von innen. „Wir können“, so Muppala, „unsere Kinder und Jugendlichen schützen gegen eine Kultur, die die Werte des Familienlebens bedroht.“ Keine Stadtmauern könnten gegen gefährliche Videos im Internet schützen.
Vor dem Schlusssegen legten die beiden Königinnen Martina Alberding-Steinkamp (Altschermbeck) und Kerstin Hoppe (Schermbeck) an der Pieta Blumensträuße nieder, während die Kapelle das Lied „Ich hatt´ einen Kameraden“ spielte. H.Sch./Fotos: Helmut Scheffler
Kilianer gedachten der Opfer von Kriegen und Gewalt
Nach dem Gottesdienst in der Ludgeruskirche gingen die Kilianer am Sonntag mit einem Großteil der Gottesdienstbesucher zum Ehrenmal. Am Altschermbecker Ehrenmal trugen bei regnerischem Wetter der von Josef Breuer geleitete Kirchenchor „Cäcilia“ und die Blaskapelle „Einklang“ mit ihrem Dirigenten August Krayenbrink zur musikalischen Untermalung des Gedenkens an die Opfer der Gilde in Kriegszeiten bei. Nach der Ansprache des Präsidenten Andreas Hülsdünker legte Königin Martina Alberding-Steinkamp einen Kranz am Ehrenmal nieder. H.Sch./Fotos: Helmut Scheffler

Schnellste Taube landete in Hervest
Nachdem am Wochenende (4.7./5.7.) der Flug ab Forchheim (370 KM) wegen der großen Hitze abgesagt wurde, konnte am vergangenen Samstag (11.7.) die zehnte Tour ab Parsberg (440 KM) bei guten Witterungsbedingungen um 6:20 Uhr gestartet werden. Begünstigt durch Rückwinde, erreichte die schnellste der 303 preisberechtigen Tauben mit über 100 km/h bereits um 10:32 Uhr ihren Heimatschlag bei der Schlaggemeinschaft Witthüser / Hülsmann in Hervest.
Die ersten 20 Preisträger im einzelnen:
1. Schlaggemeinschaft Witthüser / Hülsmann (Hervest)
2. Adolf Ferfers (Hervest)
3. Josef Wilkes (Holsterhausen)
4. Schlaggemeinschaft Kuhlmann u. Sohn (Erle)
5. u. 11. Bernhard Albersmann (Hervest)
6. Schlaggemeinschaft Wolfgang u. Annegret Große-Ophoff (Wulfen)
7. Wilhard Entrop (Drevenack)
8. Karl-Ludwig Müller (Erle)
9. Schlaggemeinschaft Schroeter / Tomaszewski (Holsterhausen)
10. Reiner Kutschki (Hervest)
12. Bernhard Albers (Holsterhausen)
13. Wilhelm Bomm (Hardt)
14. Manfred Kalisch (Krudenburg)
15. Karl-Heinz Meyer (Drevenack)
16. Edgar Enninghorst (Gartrop)
17. Schlaggemeinschaft Guido u. Andrea Sevenheck (Östrich)
18. Otto Eichler (Rhade)
19. Manfred Lenfert (Holsterhausen)
20. Franz Wolfrath (Holsterhausen)
Erringer der von Toni Rittmann gestifteten Einsatzstellen-Serie ist der Züchter Manfred Lenfert. Auf dem Flug Osterhofen (550 KM) am 28.6. gingen die Verbands-Silbermedaillen an die Schlaggemeinschaft ötzelmann u. Sohn, Manfred Lenfert u. Karl-Ludwig Müller.
Der vorletzte Flug ab Forchheim (370KM) ist für den kommenden Samstag (18.7.) geplant. Das Einsetzen ist für alle Züchter in Schermbeck am Freitag (17.7.) von 14:15 Uhr bis 15:00 Uhr.
Mitgeteilt von Toni Rittmann (Foto)
Erst Präsident – jetzt König
Kriminalhauptkommissar ist jetzt König
Ungewöhnlich früh – um 14.39 Uhr – holte der 55-jährige Kriminalhauptkommissar Rainer Gardemann einen w i n z i g e n Rest des Vogels von der Stange, nachdem fünf Minuten vorher Herbert Fellmann den gesamten Vogelrumpf (bis auf den winzigen Splitter) heruntergeholt hatte und die Zuschauer schon mächtig jubelten.
Kurze Zeit vor seinem “goldenen Schuss”, hier auf dem Foto um 13.52 Uhr, war Gardemann noch an der Vogelstange in Altschermbeck in guter Feierlaune zu sehen. Ob er da bereits schon eine Vorahnung hatte, dass er eine halbe Stunde später neuer Schermbecker König sein wird?

Kilianer in 3. Generation: Erst Gerd, dann Sven und nun Jan
“Der Apfel fällt nicht weit vom Baum”, sagt der Volksmund und irgendwie trifft das auch auf die Familie Nuyken zu. Zielstrebig geht der zehnjährige Jan Nuyken seine Schermbecker Kilianer-Karriere an. „In zwei Jahren schieße ich als Jungschütze“, kündigte er seinem Papa Sven (vorne r.) am Montag auf der Vogelrute am Waldweg an. Die Kilian-Gene des Gesamtschülers in spe sind in der Familie verankert. Großvater Gerd (hinten links) regierte 1998, Papa Sven ein Jahr später und Bruder Philipp (hinten rechts) ist derzeit Majorsadjutant der Schermbecker Kilianer. H.Sch./Foto: Helmut Scheffler
Schermbecker Seniorenbeirat möchte sein Image verbessern
Schermbeck Möglichkeiten zur Verbesserung des eigenen Images standen im Mittelpunkt der Sitzung des von Wilfried von Krosigk (Foto) geleiteten Seniorenbeirates.
Um den Seniorenbeirat besser bekannt zu machen, soll es künftig – außer im Winter – alle drei Wochen einen Stand im Umfeld des Wochenmarktes geben, der donnerstags auf dem Parkplatz Overkämping stattfindet. Die Besucher dieses Standes sollen unter anderem über die Notfallkarte, über den Seniorenwegweiser und über den bestehenden Taxidienst für Senioren informiert werden. Am Stand möchte man außerdem in Gesprächen mit den Bürgern erfahren, an welchen Stellen innerhalb Schermbecks ein Handlungsbedarf im Interesse von Senioren besteht.
Als Koordinatorin der Nachbarschaftsberatung (NBB) signalisierte Jasmin Kuhlmey die Bereitschaft der meisten NBB-Mitglieder, sich an dem geplanten Stand zu beteiligen. Die Verwaltung wird jetzt Gespräche wegen der genauen Platzierung des Standes führen. Gerhard Hasse übernimmt die Koordination der personellen Besetzung des Standes.
Einstimmig beschloss der Seniorenbeirat, eine wöchentliche Sprechstunde anzubieten. Jasmin Kuhlmey und der stellvertretende Bürgermeister Engelbert Bikowski rieten von dem Verwaltungsvorschlag ab, die Sprechstunde im Rathaus anzubieten. Nun strebt man an, geeignete Räume in verschiedenen Ortsteilen zu finden. Der Gang zu den Senioren wurde von Manfred Knappernatus als seniorenfreundlich begrüßt.
Der Seniorenbeirat wird keine eigene Homepage erstellen, aber er möchte ausführlicher auf der gemeindlichen Homepage dargestellt werden. Dort findet man bislang nur rein sachliche Sitzungsprotokolle und Vorhaben des Seniorenbeirates. In einem ersten Schritt sollen, falls das Einverständnis gegeben wird, alle Mitglieder und deren Stellvertreter namentlich und per Foto vorgestellt werden. Fotos und persönliche Daten können per Mail (rainer-eickelschulte@schermbeck.de) eingereicht werden. Um Erfahrungen mit möglichen Inhalten von Homepages kennen zu lernen, können interessierte Mitglieder am 15. September an einem Tagesseminar zur Erstellung einer Homepage in Gelsenkirchen teilnehmen.
Der Seniorenbeirat regte einstimmig an, alle bisherigen und künftig aufzustellenden Ruhebänke mit Nummern zu versehen, damit im Notfall der Rettungsdienst auf der Basis von erstellten Lageplänen den Hilfebedürftigen schneller erreichen kann.
In der letzten Sitzung des Seniorenrates wurde angeregt, zu ausgewählten Themen Vorträge anzubieten. Das soll nun in die Tat umgesetzt werden. Im Herbst soll ein Vortrag angeboten werden, der sich mit der Frage befasst, was in einem Trauerfalle alles zu beachten ist. Wilfried von Krosigk hat den Bestattungsunternehmer Berger für einen solchen Vortrag gewinnen können. Von Krosigk versucht, den Vortrag in die Mittwochsreihe des Netzwerkes der Georgsgemeinde einzugliedern.
Von Krosigk berichtete über seine Teilnahme an der Mitgliederversammlung der Landesseniorenvertretung in Bad Lippspringe. Dort wurde auch ein Schermbecker Antrag zur Dauer der Liegezeit bei einer Urnenbestattung diskutiert und schließlich mit großer Mehrheit angenommen. Über die Landesvertretung soll nun erreicht werden, dass sich die Landesregierung mit dem Thema befasst, um eventuell eine Gesetzesänderung vorzunehmen. Bislang gilt die Regelung, dass Urnengräber und Gräber mit einer Sargbeerdigung derselben Liegedauer unterliegen. Das mache keine Sinn, hieß es in dem Schermbecker Antrag, weil sich die Asche bereits am Tage der Beerdigung in jenem Zustand befinde, den ein Körper nach 25 Jahren erreiche. Der Seniorenbeirat hält eine Entkoppelung der Liegezeiten für sinnvoll, vor allem im Hinblick auf die Möglichkeit, die Betreuung eines Liegeplatzes zeitlich zu reduzieren. H.Scheffler